IFOB Gründungsversammlung in Brüssel

Europäische und außereuropäische Buchhalterverbände arbeiten künftig zusammen, um den Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung zu begegnen. An der Gründung nahmen Buchhalterverbände aus Polen, Ungarn, Irland, Skandinavien, Kroatien, Österreich und England teil. Zum Präsidenten wurde Garry Carter von ICB aus England gewählt. Als einziger deutscher Berufsverband ist der bpbb Gründungsmitglied.

Insgesamt repräsentieren die Teilnehmer der Gründungsversammlung über 1,5 Millionen Buchhalter und Bilanzbuchhalter weltweit. The International Federation of Bookkeepers (IFOB) wurde am 27. September in Brüssel gegründet, um die Qualität der Buchhaltungsberufe zu verbessern, die Zusammenarbeit zu fördern und internationale Standards zu implementieren.

„Die fortschreitende Digitalisierung verlagert das Wirtschaftsleben zunehmend ins Internet. Dies ist vor allem für die kleineren und mittleren Unternehmen eine Herausforderung“, sagt Bärbel Ettig, Vorstandsvorsitzende des bpbb Bundesverbandes. „Die internationale Zusammenarbeit bei IFOB wird unsere Berufsgruppe stärken, damit sie dieser Herausforderung gerecht wird“.

Für die KMU (kleine und mittelgroße Unternehmen) ist der selbstständige Buchhalter/Bilanzbuchhalter in vielen Fällen der erste und einzige Berater in diesem hoch kompetitiven Umfeld. Die neue weltweite Organisation IFOB will professionelle Buchhalter/Bilanzbuchhalter und deren Mandanten unterstützen, und dabei die Komplexität der Regulierungen und der Verfahren abbauen. IFOB wird deswegen mit anderen internationalen Organisationen und politischen Vertreter zusammenarbeiten.

Bei der Gründungsversammlung wurde Garry Carter, Präsident von ICB Global zum Vorstandsvorsitzenden von IFOB gewählt. ICB Global hat weltweit über 140.000 Mitglieder. Markus Lemmerer aus Österreich wurde zum Generalsekretär bestimmt.

Als erstes Ziel wurde die Harmonisierung der berufsrechtlichen Regelungen für die Buchhaltungsberufe genannt, um mehr Wettbewerb und einen offenen Markt zu ermöglichen. Außerdem sollen Qualitätsstandards für die Sicherheit der Mandanten bestimmt werden und internationaler Austausch hinsichtlich der Herausforderung und Chancen der Digitalisierung stattfinden. Auf EU-Ebene wird die Einführung der Europäischen „Professional Card“ unterstützt, die vom Europäischen Parlament initiiert wurde.

Gerade für die selbstständigen Buchhalter und Bilanzbuchhalter in Deutschland wird IFOB eine wichtige Unterstützung bieten, um endlich die völlig unzureichenden berufsrechtlichen Rahmenbedingungen zu liberalisieren. Der Bundesverband professioneller Buchhalter und Bilanzbuchhalter (bpbb e.V.) wird deswegen von Anfang an IFOB unterstützen.