bpbb im europäischen Parlament

Eine Delegation der IFOB (International Federation of Bookkepers) der auch bpbb-Vizepräsidentin Daniela Zeller und die Vorstandsmitglieder Ruth Scheurer und Friedrich Bock angehörten, besuchte Ende September das Europäische Parlament. Dabei konnten interessante Gespräche mit Parlamentariern geführt und wichtige Informationen für die berufsständische Arbeit gewonnen werden.

Dr. Othmar Karas, MEP gab den Delegationsmitgliedern einen detaillierten Überblick über die Arbeit im Europäischen Parlament, insbesonders zu den für Buchhalter und Bilanzbuchhalter relevanten Angelegenheiten. Er betonte besonders, dass die freie Berufsausübung der Dienstleistungsberufe einen Grundstein für den internen Markt darstellt. Dabei forderte er drei wesentliche Bereiche, die in den Mitgliedsländern erfüllt werden sollten:

1. Proportionality Test: Mitgliedsstaaten dürfen bei beruflichen Qualifikationen keinerlei Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit der Berufswerber erlauben.
2. Notification Procedure: Mitgliedsstaaten müssen bei Einführung von beruflichen Regulierungen die Europäische Kommission vorab informieren, um dieser die Möglichkeit zu geben, eventuelle Diskriminierungen in einem Feedback-Prozess aufzuhalten.
3. Im ‚Service Package‘ sollen administrative Behinderungen abgebaut werden. Wichtigstes Beispiel ist die Services e-Card, ein internationaler Dienstleistungsausweis, den Parlament und Kommission für die wichtigsten Dienstleistungsberufe, ausdrücklich auch für die Buchhaltungsberufe, vorsehen.

Nachdrücklich forderte Dr. Karas IFOB und ihre Mitgliedsorganisationen zur Mitarbeit und Mitsprache bei berufsrelevanten Vorhaben auf. Als Beispiele nannte er unter anderen:

  • Steuer Transparenz Abkommen
  • Steuerwettbewerb bei Unternehmenssteuern
  • Steuern in der digitalen Wirtschaft
  • Modernisierung der Umsatzsteuer
  • Verbesserung der Geldwäscherichtlinien
  • Verhinderung von Steuerflucht.

Generell ersuchte er um Information bei den Berufsstand betreffenden Problemen und um Mitarbeit bei der Stärkung der Europäischen Idee.

Heinz K. Becker, MEP informierte die Delegation über sinnvolle Vorgangsweisen für Information und Lobbying in Brüssel und über aktuelle Vorhaben in weiteren Bereichen wie Bildung, Arbeitswelt oder Zusammenarbeit im Mittelmeerraum. Er bot den IFOB Mitgliedsorganisationen an, begründete Anliegen direkt an ihn heranzutragen und beantwortete diverse Fragen zu möglichen Vorgangsweisen und praktischem Informationsaustausch.

Eine Führung durch das Europäische Parlament schloss diesen höchst interessanten Besuch ab. Für die Arbeit des bpbb ergeben sich dadurch nicht nur neue Aspekte, sondern auch Wege, unsere Anliegen im Europäischen Parlament sichtbar zu machen. In der Frage der notwendigen Erweiterung der Berufsrechte der Bilanzbuchhalter haben wir weitere Verbündete gewonnen und werden, gestärkt durch den positiven Zuspruch, sicherlich nicht locker lassen.

Bildunterschrift:

bpbb-Vorstand Dr. Friedrich Bock, MEP Heinz Becker, IFOB Präsident Gary Carter, IFOB-Generalsekretär Markus Lemmerer